Viola Amherd hat ihren Rücktritt aus dem Bundesrat angekündigt. Die Mitte-Partei sucht nach einem Nachfolger. Gerüchte um mögliche Kandidaten und die Suche nach einer geeigneten Kandidatur für das Amt des Bundesrates.
Viola Amherd hat am 15. Januar ihren Rücktritt aus dem Bundesrat nach gut sechs Jahren auf Ende März angekündigt. Die Mitte will ihren Sitz in der Landesregierung verteidigen und die Strategie dazu will die Partei am Montag vorstellen. Top-Favoriten verzichten: Parteichef Gerhard Pfister, Fraktionspräsident Philipp Bregy, Ständerätin Isabelle Chassot, Ständerat Benedikt Würth und Nationalrat Martin Candinas.Der Bündner Mitte -Nationalrat Martin Candinas will nicht Bundesrat werden.
In einer Mitteilung schreibt der 44-Jährige, dass er seine bisherigen Tätigkeiten als Nationalrat und seine Engagements in diversen Organisationen und Unternehmen fortsetzen wolle. Diese erlaubten ihm genügend Flexibilität, um Zeit für Familie und Freunde zu haben: «Diesen Freiraum schätzte ich sehr, denn er gibt mir Kraft und Motivation für meinen spannenden, abwechslungsreichen und intensiven Alltag». Eine Kandidatur für die Landesregierung erfordere volle Überzeugung und Hingabe. Er sei überzeugt, dass die Leidenschaft für diese Aufgabe das wichtigste Kriterium ist. «So einzigartig und reizvoll das Amt des Bundesrates auch ist, entfacht es aktuell kein inneres Feuer in mir.» Nach den Absagen von Parteichef Gerhard Pfister und den Ständeratsmitgliedern Benedikt Würth (SG) und Isabelle Chassot gehörte Candinas zu den meistgenannten Favoriten für die Nachfolge von Verteidigungsministerin Viola Amherd, die per Ende März aus dem Bundesrat zurücktritt. (cbe)Ihre erste Absage wollten viele nicht akzeptieren: Die Freiburger Ständerätin Isabelle Chassot zog sich früh aus dem Rennen. Gegenüber RTS erklärte sie ihren Verzicht auf eine Bundesratskandidatur, ihre fehle die Lust, um daran Lust zu haben. Doch das Nein haben nicht alle akzeptieren wollen. So sagte Mitte-Vizepräsidentin Yvonne Bürgin gegenüber dieser Zeitung: «Wir haben geeignete Frauen, die Ständerätinnen Heidi Z’graggen oder Andrea Gmür zum Beispiel. Und natürlich würde Isabelle Chassot alles mitbringen, was es braucht. Sie hat erst halbwegs abgesagt – sie soll nochmals darüber schlafen.» Jetzt hat Chassot offenbar darüber geschlafen. An ihrer Haltung ändert sich nichts. Gegenüber den Freiburger Parteikollegen erklärte sie an einem Apéro: «Ich werde es also noch ein weiteres - und hoffentlich letztes - Mal wiederholen: Ich stehe nicht für eine Kandidatur für den Bundesrat zur Verfügung.» Dabei erinnerte sie daran, dass sie eng mit Bundesräten zusammengearbeitet habe und die Anforderungen dieses Amtes, seine Schwierigkeiten und Grenzen kenne.Forderung nach einer weiteren Frauenvertretung im Bundesrat, steigert die Chance der Mitte-National- und Ständerätinnen. Dessen ist sich auch die Luzerner Ständerätin Andrea Gmür bewusst. Gegenüber Radio Central sagt sie zu einer allfälligen Bundesratskandidatur: «Wenn sich eine solche Chance bietet, muss man sich das überlegen.» Allerdings folgt darauf zwischen den Zeilen die Absage: Sie habe im letzten Jahr einen runden Geburtstag feiern dürfen. Gmür ist 2024 sechzig geworden. Wenn die Politik eine bessere Vertretung der jungen Generation anstrebe, müsse das auch bei den Bundesratswahlen berücksichtigt werden.Der behinderte Zürcher Nationalrat Philipp Kutter bringt Bewegung in die Bundesratswahlen: Er prüft, ob er trotz Tetraplegie als Nachfolger von Viola Amherd kandidieren kann., sagt Philipp Kutter auf Anfrage der SonntagsZeitung. Er wäre der erste Bundesrat im Rollstuhl. Ob das möglich ist, wird nun geklärt. Kutter fände es ein starkes Zeichen für die Inklusion. Seine Chancen stehen gut, weil die Behinderten-Lobby in der Mitte stark ist. Eine Kandidatur Kutters entfachte indes parteiintern eine heikle Debatte, wenn die Mitte-Frauen weiterhin auf weiblichen Nachfolgerin für Viola Amherd beharren.Philipp Bregy, der Fraktionschef der Mitte-Partei, steht nicht für eine Nachfolge von Bundesrätin Viola Amherd zur Verfügung, wie er im Interview mit dersagt. «Es ist eine spannende Aufgabe. Ich habe aber entschieden, dass eine Bundesratskandidatur für mich derzeit nicht infrage kommt. Meine Kinder sind mit acht und drei Jahren noch etwas klein. Ihre ersten Lebensjahre erlebe ich nur einmal.» Stattdessen meldet der Walliser Nationalrat Interesse am Parteipräsidium an, das mit dem angekündigten Rücktritt von Gerhard Pfister ebenfalls frei wird. «Das ist ein Amt, das mich grundsätzlich interessiert.» Er werde sich genau anhören, was die Findungskommission für ein Profil entwerfe. Einfach werden die kommenden Wochen für die Partei nicht, das räumt Bregy im Gespräch mit der «NZZ am Sonntag» ein: «Es ist eine Herausforderung für die Partei, wenn ihre wichtigsten Politikerinnen und Politiker fast gleichzeitig zurücktreten.» Mittelfristig strebt seine Partei einen Sitzgewinn im Bundesrat auf Kosten der FDP a
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