Guido Berger, Ariane Trammell und Ursula Uttinger haben Ihre Fragen im Live-Chat beantwortet.
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Guido Berger: Ein guter Passwort-Manager verschlüsselt die gespeicherten Passwörter so, dass die nicht einfach «gehackt» oder entschlüsselt werden können. Ein schlechter Passwort-Manager könnte das aber natürlich falsch oder nicht gut genug machen und wäre dann ein Klumpenrisiko.
Ariane Trammell: Den ersten Teil der Frage verstehe ich nicht. Zum zweiten Teil: Ja, es ist sehr sinnvoll nur Apps Zugriff auf das GPS zu erlauben, wo man auch versteht, warum sie das brauchen.Ariane Trammell: Vivaldi hat einen integrierten Blocker für Tracker und Werbung und ist somit eine Alternative zum Brave Browser.
Guido Berger: Dieser Modus blockiert einige Cookie-Typen standardmässig. Das wird aber nicht verhindern, dass Sie per Banner nach Cookies gefragt werden – und es schliesst auch nicht aus, dass ein Datensammler über andere Methoden als Cookies ein Profil von Ihnen erstellen kann. Guido Berger: Auch die CH-Regeln haben wir erwähnt. Die sind aber eben viel offener als die Regeln der EU: Solange erklärt wird, wofür Cookies verwendet werden, sind sie erlaubt. Die EU regelt das strenger und detaillierter. Viele Anbieter unterscheiden aber nicht zwischen der EU und der Schweiz . Und viele Anbieter halten sich auch nicht an EU-Regeln.
Guido Berger: Das Cookie ist nicht Ihre «History». Im Cookie steht in der Regel lediglich eine eindeutige Nummer/ID, die Sie als Person identifziert. Diese Nummer wird dann einem Profil zugeordnet, in dem alles mögliche hinterlegt werden kann. Wenn Sie das Cookie löschen, wird nicht automatisch auch das Profil gelöscht , sondern nur Ihre Nummer. Allenfalls kann Sie der Anbieter beim nächsten Besuch dann nicht mehr Ihrem bestehenden Profil zuordnen – evtl.
Ariane Trammell: Zum einen kann Firefox so konfiguriert werden, dass gewisse Cookies und Tracker per Default blockiert werden und zum anderen gibt Extentions wie beispielsweise von duckduckgo, welche ebenfalls Werbung und Tracker ablehnen. Ariane Trammell: So sind Sie im Vergleich zu den meisten anderen Internetteilnehmer sehr datensparsam unterwegs. Aktuell wird davon ausgegangen, dass Brave vertraut werden kann. Neben dem Browser gibts aber noch viele Apps auf iPhones oder Android Geräten, welche auch Daten sammeln. Diese müssen natürlich auch entsprechend konfiguriert sein.
Guido Berger: Das ist ein Zufall. Wahrscheinlich bekommen Sie die Anzeige, weil Sie oder jemand, den Sie kennen, dem Profil entsprechen, das die Werbetreibenden anzusprechen versuchen – mit dem Gespräch hat das nichts zu tun. Ihnen fällt der Zusammenhang lediglich auf, weil Sie gerade darüber gesprochen haben und die Anzeige nun scheinbar passt – all die Fälle, bei denen eine Anzeige nicht passt, ignorieren Sie. Also genau so, wie auch Horoskope z.B. manchmal treffen.
Guido Berger: 1.: Je nach Website-Anbieter werden dennoch Daten an Facebook übermittelt, und vielleicht auch mit Ihrem Account verknüpft . Elegant wäre als Alternative, wenn beim Symbol der Kamera ein QR-Code angebracht wäre, der dann auf die Erklärung führt, was mit den Daten gemacht wird und wie lange diese aufbewahrt werden.
Guido Berger: Sie können einem Browser sagen, alle Cookies abzulehnen. Es wird dann aber Websites geben, die nicht mehr funktionieren. Das Cookie-Banner automatisch und immer gleich zu beantworten geht nicht, weil unterschiedliche Anbieter ihre Banner unterschiedliche designen. Ariane Trammell: VPNs bringen keinen Schutz von Cookies, die «verbergen» nur die IP-Adresse von woher man auf eine Webpage zugreift. Es gibt aber VPN-Anbieter, welche Zusatzfunktionen, wie das Blockieren von Cookies oder Malware anbieten. Add-Blocker halten sicher schon viele Cookies fern. Bedenkenlos würde ich trotzdem nicht auf «alles akzeptieren» klicken.
Guido Berger: Hängt vom Betreiber der Website ab, was dann genau passiert. Könnte sowohl als «Noch nicht beantwortet, muss nochmal nachfragen» gewertet werden als auch als implizite Zustimmung oder als implizite Ablehnung . Manchmal haben Browser die Funktion, einfach alle Cookies abzulehnen. Dann werden aber gewisse Websites nicht funktionieren – und die Banner werden trotzdem angezeigt.
Ursula Uttinger: Ja genau, erfasst. Die Webadressen erhoffen sich so mehr Informationen über die User. Zudem, je nachdem ist es auch viel einfacher zuzustimmen als abzulehnen oder man wird «farblich» verführt um zuzustimmen. Ariane Trammell: Wenn beim Schliessen der Seite die Cookies nicht gelöscht werden, bringt das keinen grossen Vorteil. Bei duckduckgo kommt es darauf an, ob «nur» die Suche verwendet wird oder ob der duckduckgo Browser oder die Extentions verwendet werden. Bei der reinen Suchfunktion wird duckduckgo selber kein Profiling machen aber sobald man auf die eigentlichen Webpages zugreifft und dort die Cookies akzeptiert, kann man wieder getrackt werden.
Ursula Uttinger: Die Frage ist, ob diese Webseite auf die Schweiz oder die EU/den EWR-Raum ausgerichtet ist. Nur für die Schweiz genügt eine transparente Information, dass Cookies genutzt werden.Guido Berger: Meistens gibt es in den Einstellungen eine Kategorie «Datenschutz & Sicherheit». Dort finden Sie den Knopf. Je nach Browser ist der auch direkt in einem Menu zugänglich, in Chrome z.B. unter «Browserdaten löschen...».
Guido Berger: Nein. «Meine Daten» kann ziemlich viel enthalten, z.B. auch Daten, die Sie übermitteln, wenn die Website «nur notwendige Cookies» einsetzt. Wenn Sie genau wissen wollen, welche Daten eine Website wofür sammelt und was sie damit macht, müssen Sie die Datenschutz-Erklärung einer Website lesen.
Ariane Trammell: Warum es den meisten Leuten egal ist, was mit den Daten passiert ist schwierig zu sagen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass keine konkreten Konsequenzen spührbar sind und die allermeisten Leute nicht wissen, dass sie getrackt werden. Zur Finma: Die Tracker in den Finanz-Apps fallen nicht unter deren Zuständigkeitsbereich. Es handelt sich dabei ja nicht um Finanzflüsse und die Benutzer stimmen dem Tracking ja zu.
Guido Berger: Nein. Und ich würde so einer Website, wenn es sie denn gäbe, auch nicht trauen. Denn eine solche Liste zu machen, die auch korrekt wäre, wäre unglaublich arbeitsintensiv. Ich hätte wohl eher den Verdacht, dass so ein «Label» Augenwischerei wäre. Ariane Trammell: Die SBB App braucht den Standort für gewisse Features, wie beispielsweise EasyRide. Dort wird anhand der Standortdaten ermittelt, bei welcher Station man einsteigt und wieder aussteigt und so das korrekte Billett verrechnet. Andere Funktionen, wie die Abfrage des Fahrplans, funktionieren auch ohne die Freigabe des Standortes.
Ursula Uttinger: Grundsätzlich gibt es dazu verschiedene Möglichkeiten: 1. Betroffene Personen können zivilrechtlich klagen – z.B. wenn zu viele Daten bearbeitet werden. Dies ist relativ aufwändig. 2. Es gibt einzelne Strafnormen – z.B. wenn ein Auskunftsbegehren unvollständig oder bewusst mit falschen Informationen beantwortet wird. Da muss die betroffene Person eine Strafanzeige einreichen. Danach ist es Sache der Untersuchungsbehörden. 3.
Guido Berger: «Cookies löschen» löscht keine Profile oder bei einem Anbieter gespeicherte Daten, sondern nur die bei Ihnen lokal gespeicherten Cookies – und diese Cookies sind oft nur eine ID, die Sie einem Profil zuordnet. Ariane Trammell: Grundsätzlich ist es möglich, Geräte anhand von technischen Parameter grösstenteils zu identifizieren. Es ist auch möglich deren Standort, beispielsweise mit in der Nähe befindlichen WLAN Netzwerken ungefähr zu bestimmen, ohne auf GPS zurückzugreifen. Allerdings werden all diese Informationen vom Betriebssystem nicht mitgegeben, wenn Location Tracking ausgeschaltet ist.
Ursula Uttinger: Es ist immer ein Abwägen zwischen Bequemlichkeit und Datenschutz bzw. auch zwischen dem Anspruch, alles gratis im Internet zu finden und der Bereitschaft etwas dafür zu bezahlen. Darum: Es gibt nichts gratis. Entweder man bezahlt mit Daten oder eben mit Geld/Abschluss eines Abonnements. Denn die Informationen müssen auch bereit gestellt werden und die Unternehmen und dahinter Mitarbeitende brauchen auch Lohn.
Ursula Uttinger: Berechtigtes Interesse kommt aufgrund der europäischen Datenschutz-Grundverordnung: Eine Datenbearbeitung muss einen sogenannten Rechtfertigungsgrund haben. Dies kann unter anderem eine konkrete Einwilligung sein, eine gesetzliche Grundlage oder eben «Berechtigtes Interesse» des Anbieters. Dies kann sein, dass jemand, der ein bestimmtes Produkt kauft, über neuere Produkte oder eine Weiterentwicklung des Produktes informieren will.
Guido Berger: Apple verhindert, dass App-Anbieter automatisch Daten sammeln, ohne die App-Nutzer darauf hinzuweisen. Man muss einwilligen. Das hindert nicht alle Anbieter daran, irgendetwas zu sammeln, aber es stellt sie vor eine zusätzliche Hürde. Die Lautstärke, mit der sich z.B. Meta über die damals neuen Apple-Regeln beschwert hat, müsste einem ein Gefühl für die Wirksamkeit der Regelung geben.
Guido Berger: Hängt von der Website ab. Könnte z.B. wie ein «Hat die Frage noch nicht beantwortet, ich muss nochmal fragen» behandelt werden – es gibt aber sicher auch Websites, die das als explizites Einverständnis behandeln . Guido Berger: Das hängt von der Website ab, die Sie benutzen. Wenn Sie das genau wissen wollen, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als die Erklärungen, die beim Akzeptieren der Cookies angezeigt werden, und die Datenschutz- oder Privacy-Erklärung zu lesen. Dort muss die Website erklären, was sie wofür sammelt. Das ist aber ziemlich viel Arbeit, die Sie wohl nicht bei jedem beliebigen Website-Besuch leisten wollen/können.
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