Der PUK-Bericht dient primär der Vergangenheitsbewältigung, sagt der unabhängige Ökonom Adriel Jost. Die entscheidende Frage, wie wichtig der Schweiz eine globale Grossbank ist und wie viele Risiken sie dafür einzugehen bereit ist, beantwortet er nicht. Im Interview ...
Der PUK-Bericht dient primär der Vergangenheitsbewältigung, sagt der unabhängige Ökonom Adriel Jost . Die entscheidende Frage, wie wichtig der Schweiz eine globale Grossbank ist und wie viele Risiken sie dafür einzugehen bereit ist, beantwortet er nicht. Im Interview erklärt Jost, weshalb das Too-big-to-fail-Konzept nicht funktioniert hat.
Herr Jost, vor wenigen Tagen haben Sie in einer Analyse die Befürchtung geäussert, dass sich die PUK in ihrem Bericht auf Nebenschauplätzen verlieren und nicht zur Beantwortung der für die Schweiz entscheidenden Fragen beitragen wird. Hat sich Ihre Prognose nun bewahrheitet? «Der PUK-Bericht bestätigt, dass der internationale Druck ‹unglaublich gross› war, auch wenn die Verantwortlichen dies bestritten haben.»
Die Kommission empfiehlt dem Bundesrat, zu prüfen, ob die Qualität und Quantität der Eigenmittel von international tätigen systemisch relevanten Banken genug geschützt ist, damit deren Solidität gesichert ist. Was heisst das mit Blick auf die Eigenkapitaldebatte um die UBS, heute in der Schweiz die letzte Vertreterin dieser Spezies?
Der Untersuchungsbericht der PUK zeigt schön auf, welchen Einfluss die Wünsche der CS hatten, auch bei diesem regulatorischen Filter. Bundesrat, Verwaltung, Parlament, Finma und SNB – alle hatten irgendwie Angst vor der CS. Angesichts der Debatte der letzten Monate bin ich nicht sicher, ob sich da etwas geändert hat, im Gegenteil. Als letzte verbliebene Grossbank hat die UBS noch mehr Trümpfe in der Hand. Alle Beteiligten scheinen nun genauso Angst vor der UBS zu haben.
Der Bericht fokussiert mehr auf die Vergangenheitsbewältigung als auf die Zukunft – und verzichtet dabei zurecht darauf, abgesehen von den Verantwortungsträgern der CS, Schuldige zu benennen. Doch die entscheidenden Fragen betreffen die Zukunft: Wie viel Verantwortung müssen die Banken übernehmen, wie viel Verantwortung übernimmt weiterhin der Staat? Dazu werden sich die Ansichten deutlicher unterscheiden.
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