Ein 39-jähriger Mann steht am Frauenfelder Gericht wegen schweren Missbrauchsvorwürfen vor dem Bezirksgericht. Die Anklageschrift ist erschütternd: Der Mann soll Kinder und Frauen unter Drogen gesetzt und missbraucht haben.
«War komisch, dass sie immer schliefen»: 39-Jähriger soll Kinder und Frauen betäubt und vergewaltigt haben – das war der erste Prozesstag am Frauenfelder Gericht
Die Gerichtsverhandlung beginnt. Der verfahrensleitende Richter liest die erschreckenden Punkte aus der Anklageschrift vor. Es geht zuerst um ein Mädchen, das der Beschuldigte im Alter von vier bis sieben Jahren mehrmals missbraucht, geschändet und genötigt hat. Dazu hat er das Mädchen mit Ketamin betäubt.
«Wühlt Sie das auf?», will der verfahrensleitende Richter wissen. Ja, es sei grauenhaft, meint der Beschuldigte. Seine Anwältin fragt, ob man eine Pause machen könne. Das Gericht gewährt diese für fünf Minuten.Der Beschuldigte erklärt dem Gericht, dass er als Kind selbst von einem Mann missbraucht worden sei. Er sagt: «Es tut mir leid, dass ich auch ein Täter geworden bin.
Auch an den versuchten Übergriff auf eine 80-jährige Frau soll sich der Beschuldigte nicht erinnern können. Die Seniorin hatte ihn als erste mit seinen Taten konfrontiert, später erhoben mehrere weitere Frauen dieselben Vorwürfe. Erst dann habe er ihnen geglaubt, sagt der Beschuldigte vor Gericht und gesteht auch diese Taten.
Kennengelernt habe der Beschuldigte seine Frau Jahr 2018. Nachdem er erstmals verhaftet worden sei, habe sie ihn im Gefängnis besucht. Dann hätten sie entschieden, dass sie «für immer zusammenbleiben wollen». Dass der Beschuldigte für seine Taten 15 Jahre des Landes verwiesen werden soll, wisse sie auch.
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