Marcel Ruf, der vermutlich innovativste Gefängnisdirektor der Schweiz, feiert sein 20-jähriges Jubiläum. Im Gespräch erzählt er von den Herausforderungen und Höhepunkten seiner Arbeit, von Ausbrüchen, Fußballspielen im Gefängnis und Besuchern aus der Politik.
Er ist der vermutlich innovativste Gefängnisdirektor der Schweiz. Nun feiert Marcel Ruf sein 20-jähriges Jubiläum. Im TalkTäglich erzählt er, was er im Amt alles erlebt und welches der schlimmste Tag in seiner Karriere war.Seit 2005 ist Marcel Ruf Gefängnisdirektor JVA Lenzburg mit über 360 Gefangenen. Als er den Posten übernahm, schenkte ihm sein Vorgänger ein rotes Herz, das heute noch in seinem Büro hängt. Darauf steht: «Ein Herz für Arschlöcher.
» Sein Vorgänger gab ihm damit den Rat: «Egal ob es Mitarbeiter, Gefangene, Behörden oder Medien betrifft: Wenn du dich mal zu sehr aufregst, schau auf das Herz, besinne dich kurz und meistens geht es dir dann wieder besser.» Wie oft er das in den letzten 20 Jahren getan hat, verrät er zwar nicht, aber: Seither habe er sich nicht gross verändert. «Das ist mitunter auch der Grund, warum ich den Job immer noch mache. Wenn es einem verleidet, muss man aufhören.» Das war bisher nicht der Fall, obwohl er natürlich längst nicht nur positives erlebt.In seiner Zeit in der JVA Lenzburg gab es zwei Ausbrüche. Einer gleich in seinem allerersten Jahr, als ein Gefangener sich aus dem Staub machte, indem er sich unter einem LKW versteckte. Es sei einer der schlimmsten Tage im Job gewesen: «Das war der Moment, in dem das Adrenalin übernimmt. Um 23 Uhr konnte man den Flüchtigen wieder verhaften. Erst danach merkte ich, wie man bei so was physisch und psychisch an Grenzen kommt.» Doch es gab durchaus auch viel Positives. Sogar mal einen Fussballmatch im Gefängnis, bei dem der FC Aarau gegen die Gefangenen spielte: «Das waren noch gute Zeiten, in denen der FCA noch in der Nati A war. Es gab keine Verletzten und am Ende waren alle glücklich.»In seiner Zeit als Direktor erlebte er sieben Justizminister: «Zwei von ihnen kamen zu Besuch. Frau Somaruga und Herr Blocher. Er kam sogar unangekündigt.» Da musste er rasch seinen Chef und dem Regierungsrat Bescheid geben, denn auch sie wussten von nichts. Doch der Besuch lief reibungslos a
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